Das letzte große fehlende Stück Film war der Vorspann. Passend zur tragischen Ostergeschichte floss menschliches Blut in einer historisch nachgestellten Kulisse. Es war die Geburtsstunde des Gemäldes „La Notte Rossa di Sangue“, der heiligen blutroten Nacht. Wir befinden uns im 15. Jahrhundert. Ein Mönch mischt in einem dunklen Gewölbe unterhalb seines Klosters Farbpigmente an und bringt sie mit altertümlichen Pinseln auf ein, in einen Holzrahmen gespanntes, echtes Leinentuch auf. Der Raum ist illuminiert von flackernden Fackeln. So liest sich die Vorgabe im Script, die es umzusetzen galt.
Jede Minute, der doch langen Vorbereitung für den Dreh, hat sich ausgezahlt, denn die Kulisse wirkte wundervoll.
Es war eigentlich ein schöner und warmer Tag, doch in diesem Gewölbe fror man trotz Winterjacke und Schal. Der Atem war mal wieder zu sehen. Das kennen wir ja bereits von dem Gartenfeierdreh im Sommer letzten Jahres. Die kleine Crew arbeitete 60 Minuten und musste sich dann 10 Minuten draußen von der Sonne wärmen lassen. Diese zeitliche Abfolge hielten wir etwa 11 Stunden ein.
Trotz des langen Tages sind wir uns bis heute nicht sicher, ob unser Schauspieler nicht wirklich ein Mönch ist, denn er verrichtete seine Arbeiten mit göttlicher Ruhe und absoluter Gelassenheit.
Beeindruckend waren nicht zuletzt die Albinospinnen, die sich um uns herum bewegten und deren weiße Farbe vermutlich durch das fehlende Tageslicht her rührt. Hätten wir diese in den Film aufgenommen, jeder hätte von billigen Plastikimitaten gesprochen.
Momentan arbeiten wir mit Hochdruck an der terminlichen Fixierung für die Einspielung der Filmmusik. Es sieht sehr gut aus.
Und weiter geht die Postproduktion in Berlin.