Dienstag, 24. Mai 2011

Neue Spinnenart erforscht






Das letzte große fehlende Stück Film war der Vorspann. Passend zur tragischen Ostergeschichte floss menschliches Blut in einer historisch nachgestellten Kulisse.  Es war die Geburtsstunde des Gemäldes „La Notte Rossa di Sangue“, der heiligen blutroten Nacht. Wir befinden uns im 15. Jahrhundert. Ein Mönch mischt in einem dunklen Gewölbe unterhalb seines Klosters Farbpigmente an und bringt sie mit altertümlichen Pinseln auf ein, in einen Holzrahmen gespanntes, echtes Leinentuch auf. Der Raum ist illuminiert von flackernden Fackeln. So liest sich die Vorgabe im Script, die es umzusetzen galt.

Jede Minute, der doch langen Vorbereitung für den Dreh, hat sich ausgezahlt, denn die Kulisse wirkte wundervoll.


Es war eigentlich ein schöner und warmer Tag, doch in diesem Gewölbe fror man trotz Winterjacke und Schal. Der Atem war mal wieder zu sehen. Das kennen wir ja bereits von dem Gartenfeierdreh im Sommer letzten Jahres. Die kleine Crew arbeitete 60 Minuten und musste sich dann 10 Minuten draußen von der Sonne wärmen lassen. Diese zeitliche Abfolge hielten wir etwa 11 Stunden ein.

Trotz des langen Tages sind wir uns bis heute nicht sicher, ob unser Schauspieler nicht wirklich ein Mönch ist, denn er verrichtete seine Arbeiten mit göttlicher Ruhe und absoluter Gelassenheit.



Beeindruckend waren nicht zuletzt die Albinospinnen, die sich um uns herum bewegten und deren weiße Farbe vermutlich durch das fehlende Tageslicht her rührt. Hätten wir diese in den Film aufgenommen, jeder hätte von billigen Plastikimitaten gesprochen.



Momentan arbeiten wir mit Hochdruck an der terminlichen Fixierung für die Einspielung der Filmmusik. Es sieht sehr gut aus.



Und weiter geht die Postproduktion in Berlin.

Mittwoch, 4. Mai 2011

Unterwegs für den Film oder extern betrachtet: die stille Zeit

Von außen betrachtet scheint der Film momentan „lediglich“ beim Schnitt in Berlin zu sein, doch intern gesehen gibt es darüber hinaus immer viel zu tun.
Dies soll ein wenig von dem inneren Geschehen nach außen bringen, um euch Blogleser wissen zu lassen, was eigentlich alles hinter den Kulissen passiert.

Zunächst erst einmal das Wichtigste: Die Premiere ist nun für den Herbst geplant. Bei einem Film ist es wie beim Hausbau. Trotz sorgfältiger Planung verzögert sich das Projekt und die Kosten übersteigen die vorherige Kalkulation. So auch bei uns.
Sehr viel Zeit, ja Monate haben wir gebraucht, um den Wust an Daten, den wir vom Dreh hatten, zu sortieren, Audiospuren zu zuweisen und das Ganze in den Schnittrechner einzulesen.
Sobald es einen Teaser gibt, werden wir weiter auf Sponsorensuche gehen. 

Zurzeit wird unser Komponist an den „Cuttingzwischenergebnissen“ direkt beteiligt, damit er parallel dazu bereits die Filmmusik komponieren kann, ganz wie in Hollywood. Momentan sind die einzelnen Positionen der Filmmusikstücke bereits eingeteilt. Einige musikalische Themen sind ebenfalls schon komponiert.  
Sobald der Schnitt und die Musik fertig sind, wird es mit der Einspielung der Filmmusik weiter gehen. Hier ist viel Planung von Nöten. Wir haben Aufnahmeraum und Tonmeister erfolgreich akquiriert und sind in Kontakt zu Orchestern.

Auch die Planung für den Vorspann des Filmes hat sehr viel Vorbereitungszeit in Anspruch genommen. Davon aber in nächster Zeit mehr.
 
Natürlich waren wir auch neben anderen Events auf der Berlinale unterwegs. Wir sagen nur: kontakten, kontakten, kontakten. Das ist eine sehr umfangreiche und auch kontinuierliche Arbeit, aber super wichtig!




Wie ihr seht, gibt es beim Film immer alle Hände voll zu tun. Die meisten von euch haben wahrscheinlich hauptsächlich etwas von der Produktion mitbekommen. Aber schon die Vorproduktion bedurfte viel Arbeit. Man beachte alleine schon die Anzahl der verschiedenen Drehbuchfassungen zum Beispiel, 13 Stück.
Also: Weiter ran an den Speck. Ihr kennt uns ja. Es geht Schritt für Schritt immer vorwärts. Mal langsamer und mühsamer, mal leicht und schneller.